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Therapie tödlicher als das Virus?

COVID-19 und die Übertherapie – schnell wechselnde Behandlungsempfehlungen

Es gibt deutliche Hinweise auf Übertherapie des kleinen Anteils von COVID-19 Patienten, die auf einer Intensivstation behandelt werden. In der Regel sind das Menschen hohen Alters und/oder Menschen mit schweren Vorerkrankungen. Viele kommen direkt aus dem Pflegeheim auf die Intensivstation

Übertherapie bezieht sich einerseits auf die schon diskutierten Gefahren der Beatmung, aber auch zunehmend auf die Behandlungsprotokolle, gerade aus den USA. Diese schließen regelmäßig Chloroquin aber auch Corticosteroide ein. 

Chloroquin kann schwere Herzrythmustörungen hervorrufen. Vgl.

„Deutsche Kardiologen warnen vor dem versuchsweisen Einsatz des Malariamittels Chloroquin in Kombination mit dem Antibiotikum Azithromycin bei COVID-19-Patienten.“

„Beide Wirkstoffe könnten in seltenen Fällen – häufiger aber bei Patienten mit vorbestehender Herzerkrankung – Kammerflimmern mit Todesfolge auslösen. Der zugrundeliegende Mechanismus sei für beide Wirkstoffe ähnlich: eine Verlängerung des QT-Intervalls und eine damit einhergehende elektrische Instabilität des Herzens (Long-QT-Syndrom).“

 

Nach den offiziellen Statistiken handelt es sich bei mit oder an COVID-19 Verstorbenen um in der Regel sehr alte Menschen mit Vorerkrankungen, viele mit Herz-Kreislaufbeschwerden. Wir hatten darauf mehrfach hingewiesen. 

Corticosteroide regulieren das Immunsystem nach unten. Die führt dazu, dass die Entzündungsymptome zunächst zurückgehen und es dem Patient besser zu gehen scheint. Tatsächlich wird nur die Immunantwort des Körpers unterdrückt. Damit können sich alle Erreger, die normalerweise vom Immunsystem in Schach gehalten werden, im Körper besser verbreiten. Mit u.a. letalen Folgen für die in der Mehrzahl alten Menschen, deren Immunsystem schon altersbedingt schwächer ist. Vgl.

  • Yang et al., “The effect of corticosteroid treatment on patients with coronavirus infection: a systematic review and meta-analysis.”, J Infect. 2020 Apr 10. pii: S0163-4453(20)30191-2, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32283144

“Patients with severe conditions are more likely to require corticosteroids. Corticosteroid use is associated with increased mortality in patients with coronavirus pneumonia.”

 

Der Panikmodus in dem sich die USA gerade befindet, läßt Schlimmstes befürchten, wie die öffentlich zugänglichen Protokolle zeigen, vgl.

In einer vorliegenden Protokollversion vom 6.4., die inzwischen ersetzt wurde, wurden Chloroquin und Corticosteroide zu Behandlung von Patienten mit Atembeschwerden empfohlen, vgl.

Version vom 6.4.:

“Respiratory symptoms (SOB; hypoxia- requiring N/C ≥ 4 L min: admit to ICU): 

Essential Treatment 

1. Chloroquine 500 mg PO BID for 5 days or hydroxychloroquine 400mg BID day 1 followed by 200mg BID for 4 days. 

4. Corticosteroids: Hydrocortisone 50 mg q 6 for 7 days or methylprednisolone 60mg IV daily for 7 days.”

 

Azithromycin wurde optional empfohlen.

“Optional Treatment Components (the Full Monty) 

6. Azithromycin 500 mg day 1 then 250 mg for 4 days (has immunomodulating properties including downregulating IL-6; in addition Rx of concomitant bacterial pneumonia). 

… “

In der aktualisierten Version vom 15.4. hat sich das Essential Treatment (Kernbehandlung) geändert. Jedoch, Hydroxychloroquine wird weiterhin als optional angegeben.

Version vom 15.4.:

“Respiratory symptoms (SOB; hypoxia- requiring N/C ≥ 4 L min: admit to ICU): 

Essential Treatment (dampening the STORM) 

1. Methylprednisolone 80 mg loading dose then 40mg q 12 hourly for at least 7 days and until transferred out of ICU. Alterative approach: Hydrocortisone 50 mg q 6 hourly.

…“

 Die Behandlung enthält weiterhin Corticosteroide. Azithromycin wird als optional geführt, vgl. ebenda.

“Additional Treatment Components (the Full Monty) 

6. Optional: Azithromycin 500 mg day 1 then 250 mg for 4 days (has immunomodulating properties including downregulating IL-6; in addition Rx of concomitant bacterial pneumonia). 

…”

 Anmerkung: Zu den Dokumenten ist anzumerken, dass der Nachweis, dass SARS-CoV2 oder ein positiver Test dazu ursächlich für Milchglassstrukturen in der Lunge ist, weiterhin aussteht. Die überwiegende Mehrzahl der Menschen mit positivem Test bleibt symptomfrei oder zeigt nur milde Symptome.

Schon in China und später auch in Korea zeigten nicht alle Covid-19 Intensivpatienten diese Strukturen in den Lungenbildern. Ausserdem kommen diese auch bei mehreren anderen Lungenerkrankungen vor:

Zitat aus Diederich, S. Hochauflösende Computertomographie der Lunge. Radiologe 50, 1141–1152 (2010). https://doi.org/10.1007/s00117-010-2070-1"Milchglasinfiltrate sind definiert als Dichteanhebungen des Lungenparenchyms, durch die Gefäße und Bronchialwände noch abgrenzbar sind. Sie werden durch intraalveoläre oder interstitielle Prozesse hervorgerufen, bei denen die Luft nur partiell aus dem Lungenparenchym verdrängt wird. Ätiologisch kommen die verschiedensten Ursachen in Frage; von Ödem über alveoläre und interstitielle Pneumonien durch verschiedene Erreger, nichtinfektiöse Pneumonitiden bis zu Tumormanifestationen. Auch physiologische Prozesse wie lageabhängige Belüftungsstörungen und Exspirationseffekte stellen sich als Milchglasinfiltrate dar."

Ähnliche Behandlungsempfehlungen für  Patienten finden sich beim Yale New Haven Hospital, die auch weiterhin Hydroxychloroquin empfehlen und Corticosteroide in Betracht ziehen vgl.

“YNHHS Initial Treatment Algorithm for Hospitalized ADULTS with Severe COVID-19”

„TREATMENT
Start Hydroxychloroquine x 5 days

Consider tocilizumab x 1 dose

Consider methylprednisolone 40mg Q8H for 72 hours“

Auf derselben Seite wird auch auf die Gefahr von Herzrythmusstörungen durch Hydroxychloroquin hingewiesen, vgl. 

Situation:

Treatment of COVID-19 with hydroxychloroquine and/or other medications such as antimicrobials and antivirals may result in prolongation of the QT interval which in turn may increase the risk of Torsades de Pointes (TdP) and cardiac arrest.“

 

Auch Bosten Medical empfiehlt per 10.4. eine auf Hydroxychloroquin basierende Behandlung, u.a. in Kombination mit Azithromycin.

Protocol version 2020_4_10

Hydroxychloroquine dosing 600mg BID first day then 400 mg QD for 4 days (total 5d)

Colchicine dosing 0.6 mg twice daily until discharged

Azithromycin dosing 500mg first day then 250 mg daily for 4 days (total 5d)

Doxycycline dosing: 100mg q12h for 5 day”

 

Entgegen den Empfehlungen deutscher Kardiologen (s.o.) werden hier Hydroxychloroquine und Azithromycin zur gemeinsamen Anwendung mit Datum 10.4. empfohlen. Aber es gibt den Hinweis, dass bei Überführung des Patienten auf die Intensivstation (ICU) diese Medikamente abzusetzen seien, vgl. ebenda,

„Due to concerns of QTc prolongation and drug interactions in ICU patients, hydroxychloroquine, azithromycin, and colchicine should be discontinued if patient admitted or transferred to the ICU.”

 

Die Frage ist, in welchem Zustand ein Patient die Intensivstation nach dieser Behandlung erreicht. Corticosteroide werden nicht zu routinemäßigen Gabe empfohlen, vgl. ebenda.

“Corticosteroids are not routinely indicated for COVID.”

 

Schon mehrfach wurde, zumindest im deutschsprachigen Raum, auf Probleme in der COVID-19 Intensivmedizin hingewiesen. Der folgende Audiobericht zeigt wie wenig auf die Warnungen gehört wird.

Zu dem Thema Beatmungsgeräte, die von der Politik so gehypt wurden, haben diese Probleme teilweise den Weg in die Tagespresse gefunden, z.B., vgl.

Weitere Details zu dem Thema, vgl.

 

Alle diese Faktoren werden die Sterberate beeinflußen. Doch es wird unmöglich sein, die Einzelbeiträge zu separieren. Je größer die angenommene Gefahr ist, desto gefährlichere Medikamente und Therapien werden zum Einsatz kommen und die Krise schafft sich ihre eigene Statistik.

 

Währenddessen, weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, wurden die Testprotokolle für SARS-CoV2 angepasst. Offensichtlich geht das, da man ja schon so viel weiß.

An der Qualität der PCR Tests gab es von Anfang an Zweifel.  Das war schon in China so. Vor allem, weil weder RKI noch Herr Dr. Drosten einen Nachweis zu Spezifität oder Sensitivität liefern konnten. 

  • Li et al., “Stability Issues of RT-PCR Testing of SARS-CoV-2 for Hospitalized Patients Clinically Diagnosed with COVID-19.”, J Med Virol. 2020Mar 26. doi: 10.1002/jmv.25786, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32219885

Jetzt sind einzelne Labore noch weitergegangen und testen nur noch auf "Coronaviren", egal welcher Typus. Damit reagiert man auf bestehende Probleme und erhält vermutlich noch mehr und über einen längeren Zeitraum positive Befunde, da die unterschiedliche n Virusvarianten nicht immer gleichzeitig unterwegs sind.